Dienstag, 30. April 2013

Olympisches Feuer steigt ins Weltall

Während des Fackellaufes vor den Winterspielen 2014 in Sotschi soll die Olympische Flamme zur Internationalen Weltraumstation (ISS) befördert werden. Geplant ist sogar ein „Außenbordmanöver“. Die feierliche Fackel-Übergabe wird im September stattfinden, wenn in der ISS eine neue Besatzung eintreffen wird. Damit die Olympische Fackel in den Orbit gehen kann, beschloss man, den Start des Sojus-Schiffes mit Oleg Kotow und Sergej Rjasanski an Bord vorzuverlegen.

Früher wollte man das Raumschiff zur ISS am 25. Novemberstarten. Nun soll der Start am 7. November erfolgen. Zusammen mit der Ablösung wird die „Sojus“ auch die Olympische Flamme in die Umlaufbahn bringen. 5 Tage später wird das Raumschiff mit der alten Crew zurück auf die Erde kehren. Der Olympische Fackellauf wird in Moskau am 7. Oktoberbeginnen. Auf dem Weg nach Sotschi werden die Fackelträger durch 2 900 Ortschaften in allen 83 Subjekten der Russischen Föderation laufen. Die „Bodenetappe“ muss infolge des „Abstechers“ ins Weltall für eine Zeit lang unterbrochen werden.
Extra für den Fackellauf wird man 14 000 glänzendrote Fackeln in Form einer Phönix-Feder herstellen. Der mythische Vogel soll bekanntlich Glück bringen. Die Weltraumfackel hat zwar dieselbe Form, Farbe und Größe. Es fragt sich aber, ob die tatsächlich echt brennen würde.
Der Berater des Präsidenten des russischen Raumfahrtkonzerns Energija, Kosmonaut Alexander Alexandrow, zweifelt daran nicht und glaubt, dass echtes Feuer im Weltraum keine Fiktion sei.
„Wenn man etwas will, dann schafft man das schon. Bei uns kann man alles. Ein Kosmonaut wird mit der Fackel in einer Box drin ins All aussteigen. Rein technologisch ist das möglich.“
Es gibt aber auch eine andere Meinung. Und zwar: Offenes Feuer kann an Bord eines Raumschiffes sehr gefährlich sein. Oleg Muchin,Vizepräsident des Petersburger Luftfahrtverbandes sagt Folgendes:
Die Luft rund um die Fackel wird ausbrennen. Ein Gasbrenner braucht dagegen viel Gas und eine ständige Brennstoffzufuhr. Er wird denganzen Sauerstoff verbrennen. Das Feuer kann auf dem Boden, aber auch im Flugzeug transportiert werden. Im Weltraum ist das nicht der Fall. DieVerhältnisse und Belastungen sind dort ganz anders.“
Damit die Olympische Flamme auch an Bord der ISS und während des „Außenbordeinsatzes“ brennen kann, braucht man also nicht nur eine Gasflasche, sondern auch einen größeren Vorrat an Sauerstoff. Denn im Zustand der Schwerelosigkeit steigen glühend heißeVerbrennungsprodukte nicht nach oben, wie dies auf der Erde passiert, sondern sammeln sich rund um die Flamme. Dadurch könnten sich dieGasflaschen überhitzen und explodieren, sollte man zuvor an einen soliden Feuerschutz nicht gedacht haben. Daher beschloss man in der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, kein echtes Feuer zu verwenden. Es sollallerdings doch noch irgendwie nachgeahmt werden.
Abgesehen von dem Weltraum gibt es viele andere interessante Abstecher in der Fackellaufroute. Die Flamme wird auf dem Gipfel des Elbrus, des höchsten Berges Europas, am Nordpol und auf dem Boden des Baikalsees
Brennen. Die Einzelheiten der „Unterwasseretappe“, deren Kompliziertheit mit der des „Weltraumabstechers“ zu vergleichen ist, werden noch geheim gehalten. Quelle

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